Dass ein juristisches Vorgehen gegen Filesharing-Nutzer nichts bringt, hat nun anscheinend auch der mächtige US-Branchenverband erkannt: Laut dem Wall Street Journal will die RIAA künftig von derartigen Klagen absehen.
Strategiewechsel bei der US-Musikindustrie im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen: Mittlerweile ist der Branchenverband RIAA (Recording Industry Association of America) wegen Urheberrechtsvorwürfen gegen rund 35.000 Nutzer unter anderem von Filesharing-/P2P-Plattformen juristisch vorgegangen. Nun will sich die RIAA zurückhalten. Dies berichtet das Wall Street Journal.
Durch die Klagen erlitt die RIAA einige böse Schlappen: So wurde unter anderem eine Person verklagt, die bereits verstorben war, auch gegen alleinerziehende Mütter und Kinder ging die RIAA vor – was ihrem und dem Ruf der US-Musikindustrie geschadet hat und unterm Strich außer Kosten nichts gebracht hat. Der Aufwand für die Prozesse stand in keinem Verhältnis zum Zweck, nämlich der Durchsetzung des Urheberrechts.
Nun will man enger mit den Providern zusammenarbeiten. Laut Wall Street Journal hat sich die RIAA bereits mit mehreren Anbietern zusammengetan. Sie sollen – ähnlich der Vorgehensweise in Frankreich (siehe »Frankreich segnet Filesharing-Gesetz ab«) – auffällige Anwendern beziehungsweise Filesharer per E-Mail warnen. Fällt der Betroffene weiter auf, folgen zwei bis drei verschärfte Ermahnungen. Anschließend soll der Webzugang gesperrt werden oder letztendlich doch eine Klage folgen.